Das Lymphgefäßsystem (LGS)
Das LGS ist ein Transportsystem, das in unserem Körper zusätzlich zum Blutgefäßsystem besteht und in enger Nachbarschaft dazu verläuft. Täglich werden ca. 20 Liter Blutplasma über das arterielle System ins Gewebe filtriert.
90% davon werden in das venöse System resorbiert (ca.18 Liter). Die Venen allein reichen nicht aus, weil manche Stoffe einen lymphatrischen Abtransport benötigen (z.B. große Moleküle wie Eiweiße). Lymphkapillare sind dafür ideal, da sie einen viel größeren Durchmesser als Blutkapillare haben und größere Öffnungen besitzen.
Also werden die restlichen 10% (ca.2 Liter) Blutplasma über das LGS abtransportiert. Aufgabe der Lymphkapillare ist die Lymphbildung, das heißt Aufnahme der Gewebeflüssigkeit mit allen darin enthaltenen Stoffen, die abtransportiert werden müssen (Viren, Bakterien, Krebszellen, Zelltrümmer, Eiweiße, große Fettmoleküle).
Nach der Aufnahme in die Lymphkapillare wird diese Gewebeflüssigkeit als Lymphe bezeichnet. Eine weitere wichtige Funktion des LGS ist die Abwehrfunktion. Diese erfolgt in den Lymphknoten (biologische Filterstation), die gruppenweise in die Lymphbahnen eingeschlossen sind.
In den Lymphknoten wird die Lymphe eingedickt, gereinigt und durch Lymphozyten (Zellen, die für die Abwehr zuständig sind) von Krankheitserregern bekämpft. Ein Erwachsener hat ca. 500-600 Lymphknoten, wovon alleine am Hals ca. 100 liegen.